Geschichte

Eppendorf

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Leseprobe

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Sie können den Ergänzungsband in der Gemeindeverwaltung erwerben oder online bestellen.
 

Der Ortschronist und Ehrenbürger von Eppendorf, Herr Manfred Wünsche, ergänzte mit dem im Februar 2005 erschienen Band die Eppendorfer Chronik.
Das Projekt entstand mit Unterstützung des Kulturraums Mittelsachsen.


Zwischen 1200 und 1250 wurde Eppendorf im Zuge der ostdeutschen Kolonisation planmäßig als Waldhufendorf angelegt. Ursprünglich erstreckte sich der Ort von der heutigen Ortsmitte bis zur Kleinhartmannsdorfer Flur. Der Ortsteil Ebersbach war früher ein selbständiges Dorf.

Die erste urkundliche Erwähnung von Eppendorf erfolgte im Jahre 1336 anlässlich der Verpfändung des Schlosses Schellenberg durch den Markgrafen Friedrich von Meißen an den Vogt Heinrich den Älteren von Gera. Kurfürst August, der Erbauer der Augustusburg, ließ um 1560 in Eppendorf ein Jagdschlösschen mit Rittergut und Vorwerk errichten. Das Schlösschen verfiel, das Gut wurde später mit dem Lehngericht vereinigt. Vom Schloss blieb nichts weiter übrig als der sogenannte Fürstenkeller und der ehemalige "Fürstengarten" nahe der heutigen alten Turnhalle.

Im Mittelalter lebten die Bewohner Eppendorfs vorwiegend von der Landwirtschaft. Die Bauern hatten von Anfang an keine besonders guten Ernten durch die schlechte Bodenqualität. Sie führten außerdem einen Kampf gegen hohe Wildschäden. Durch Missernten kam es zu zahlreichen Hungersnöten. Auch die Hussitenkriege, der Dreißigjährige Krieg und die Pest verschonten Eppendorf nicht. Der erste Hinweis auf die Einwohnerzahl stammt aus dem Jahr 1551. Damals zählte Eppendorf 60 "besessene Mann" (bäuerliche Hufenbesitzer, Bauern), 12 Gärtner (Kleinstbauern), 19 Häusler (Hauseigentümer ohne Feldbesitz) und 57 "Inwohner" (haus- und grundbesitzlose Hausgenossen, Einmieter, Knechte, Mägde).

Seit 1814 wurde von der Gemeinde das Siegel mit der Darstellung des Kranichs amtlich verwendet. Der Kranich gilt als Symbol der Wachsamkeit. Um stets wachsam zu bleiben, hält er in der erhobenen Kralle einen Stein. Sollte er nun doch einmal in der Wachsamkeit nachlassen und einschlafen, so lösen sich die Krallen, der Stein fällt auf die Zehen des anderen Beines, und sofort ist der Kranich wieder wach.

Im letzten Jahrhundert entwickelte sich Eppendorf vom Bauerndorf zum Industrieort. Die ersten Industriebetriebe waren Spielwarenfabriken. Die 1891 gegründete Schuhfabrik Haug und Leonhardt führte den Kranich als Fabrikmarke. Zu DDR-Zeiten prägten vor allem 3 Großbetriebe das Gesicht Eppendorfs. Das waren der VEB "Planet" Wäschekonfektion, der VEB "Ratiomat" Küchenmöbel und die Schuhfabrik "Kranich". Durch diese Fabriken wurde das Ortsbild täglich durch viele Pendler belebt. Heute sind es vorwiegend die kleinen Handwerksbetriebe, die das wirtschaftliche Potential ausmachen. Am 01.10.1995 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Kleinhartmannsdorf nach Eppendorf eingegliedert. Die Eingliederung von Großwaltersdorf erfolgte am 01.10.1998.

Ein weiterer Aufschwung der Industrie in Eppendorf wurde durch Anschluss an das Eisenbahnnetz erreicht. Die Schmalspurstrecke Hetzdorf - Eppendorf wurde am 1. Dezember 1893 dem Verkehr übergeben. Während des ersten Weltkrieges wurde die Strecke sogar bis Großwaltersdorf verlängert. Insgesamt 74 Jahre lang prägte die Kleinbahn das Ortsgeschehen von Eppendorf mit, bis der Betrieb am 31.12.1967 endgültig eingestellt wurde.

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